„Die Ostschweiz ist mit Preisanstiegen von 9.8% im Vorjahresvergleich für Einfamilienhäuser besonders hervorzuheben.“

In den letzten Monaten gab es immer wieder Befürchtungen über einen möglichen Preissturz auf dem Schweizer Immobilienmarkt. Die gestiegenen Hypothekenzinsen und damit verbundenen höheren Finanzierungskosten führten vermehrt zu Unsicherheit auf dem Immobilienmarkt. Doch die aktuellen Zahlen aus dem «Raiffeisen Transaktionspreisindex» sprechen eine andere Sprache. Trotz zinsbedingter Herausforderungen und gedämpfter Nachfrage zeigt der Immobilienmarkt im Jahr 2023 eine beachtliche Stabilität. Ein Rückgang der Immobilienpreise ist bisher nicht erkennbar, wird für 2024 jedoch erwartet.

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Immobilienkauf?

Sehen wir uns die aktuelle Lage an.

  1. Resilienz des Immobilienmarkts:

    Gemäss Raiffeisen Preisindex hat die Zinswende bisher keinen Druck auf das Preisniveau der Immobilien ausgeübt. Obwohl es Anzeichen für eine steigende Verhandlungsmacht der Käufer gibt, konnten Verkäufer immer noch Abnehmer finden, was bedeutet, dass ihre Preisvorstellungen bisher kaum angepasst wurden. Insbesondere Einfamilienhäuser sind laut Raiffeisen Transaktionspreisindex im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 um 6.1% teurer geworden. Betrachtet man die Preisentwicklung von 2023, zeigt sich, dass Einfamilienhäuser im Vergleich zum 1. Quartal 2023 um 1.3% teurer wurden, während Stockwerkeigentumswohnungen um 1.2%zulegten. Der Hauptgrund für diesen Anstieg liegt im begrenzten Immobilienangebot, das die Preise stabilisiert. Fredy Hasenmaile, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, hebt hervor, dass «Im Kräftemessen zwischen dünnem Angebot und zinsbedingt höheren Finanzierungskosten aktuell die Angebotsknappheit weiterhin die Oberhand» behält.

  2. Regionale Unterschiede:

    Die Innerschweiz und die Ostschweiz sind mit Preisanstiegen von 18.8% bzw. 9.8% im Vorjahresvergleich für Einfamilienhäuser besonders hervorzuheben. Andererseits waren Preissteigerungen in Regionen wie Bern und der Nordwestschweiz mit 3.4% bzw. 3.3% moderater. Die Region Zürich zeigte den geringsten Preisanstieg im Vorjahresvergleich mit 1.4% für Stockwerkeigentum.

  3. Städtische vs. touristische Gemeinden:

    Während Einfamilienhäuser in urbanen Gemeinden innerhalb eines Jahres um 7.3% im Preis stiegen, verzeichneten touristische Gemeinden im Segment der Eigentumswohnungen den stärksten Preisanstieg mit 7.9%. Das deutet darauf hin, dass die Nachfrage in diesen Regionen trotz der zinsbedingten Herausforderungen nach wie vor hoch ist. Im Gegensatz dazu waren Preissteigerungen für Stockwerkeigentum in städtischen Gemeinden mit 4.1% am moderatesten.

  4. Moderater Preisrückgang 2024 erwartet:

    Es gibt Hinweise darauf, dass die Immobilienpreise für Wohneigentum ab 2024 eine Korrektur erfahren werden. Aufgrund des weiterhin knappen Angebots wird dieser Preisrückgang jedoch voraussichtlich moderat ausfallen.

Unser Fazit:

Dank der Stabilität des Immobilienmarkts bleibt der Immobilienkauf eine sinnvolle Investition. Die aktuelle Preisentwicklung, unterstützt durch Daten aus der Raiffeisen Studie «Immobilien Schweiz – 3Q 2023», in Kombination mit einer allgemein gedämpften, aber stabilen Nachfrage, könnte sich als vorteilhaft für Immobilienkäufer erweisen.

Wir beraten und unterstützen Sie gerne bei diesem Thema.